Presse

Süddeutsche Zeitung, 3. April 2022

 


Kreisbote Landsberg, 16. Mai 2022

 


Kreisbote Landsberg, 4. Juli 2016

Neue Perspektiven am See

Graffiti machen den Summerpark zum Kulturraum

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Aus der richtigen Seh- und Seeperspektive betrachtet fügt sich dieses Jänisch-Graffiti in die Landschaft des Summerparks bis über den Steg hinaus.

Ammersee Kurier, 30. Mai 2015

Kunst-Spaziergang  durch Holzhausen

Dr. Peter Ulbrich stellt in seinem Buch Künstler vor, die den Ort einst Ihr Zuhause nannten

Holzhausen — Die Eduard-Thöny-Straße und der Gasteigerweg sind nur zwei Straßennamen, die an ehemaligen Künstler erinnern die einst im Uttinger Ortsteil Holzhausen gelebt haben, denn dies taten neben diesen beiden noch einige mehr. Allerdings hinterließ nicht jeder Künstler solch sichtbare Spuren wie Mathias Gasteiger mit seinem Haus am See. Ihrer Bedeutung für den Ort tut dies jedoch keinen Abbruch. Für den Riederauer Dr. Peter Ulbrich allerdings Grund genug, um in einem Buch hervorzuheben welch Kunstschaffende Holzhausen einst ihre Heimat nannten und deren Spuren ein wenig präsenter zu machen – sowohl für Einheimische als auch kunstinteressierte Gäste.

Thöny, Gasteiger, Georgi & Co.

In „Kleine Häuser, große Namen – Ein Sparziergang durch das Künstlerdorf Holzhausen“ porträtiert Ulbrich, der selbst viele Jahre in Holzhausen gelebt hat, die dort nach dem Jahre 1900 sesshaft gewordenen Künstler. Dabei geht er einerseits deren Lebensdaten und -verhältnissen ein und berichtet mit kurzen Erzählungen von ihrem Dasein. Dazu werden auch Bilder von den Künstlern selbst und ihrem familiären Umfeld gezeigt. Beispielsweise wird vom tragischen Schicksal Wina Georgis, die Frau des Malers Walter Georgi, berichtet. Aufgrund ihres jüdischen Glaubens wurde sie während der Nazi-Herrschaft in Deutschland von Holzhausen ins KZ-Lager nach Theresienstadt deportiert, in dem sie 1944 starb.

Anderseits widmet sich Ulbrich nach den künstlerischen Erzeugnissen der Maler, Bildhauer und Illustratoren Holzhausens. Mit Hilfe von Abbildungen Ihrer Werke weist der Autor auf die individuellen Charakteristika eines jeden Künstlers hin und liefert hierbei auch Informationen zu Stil und Inspiration.

In dem hundertseitigen Buch werden neben den bereits erwähnten Thöny, Gasteiger, Georgi auch Clara Ewald, Adolf Münzer, Fritz Erler und weitere behandelt. Das Buch selbst macht seinem Namen alle Ehre. So ist die Reihenfolge, wie die Künstler nacheinander vorgestellt werden, tatsächlich als Spaziergang angelegt, der noch in Utting an der EduaId-Thöny-Straße beginnt und sich schließlich durch alle Ecken und Winkel Holzhausens zieht.

So können Interessierte an einem sonnigen Tag mit leichtem Gepäck eine künstlerische Reise durch die Ammerseegemeinde starten. 

Vom Chirurg zum Buchautor

Eigentlich kommt Dr. Peter Ulbrich aus einer ganz anderen Branche. Bevor er in Rente ging, war er Chirurg. Für Kunst hat er sich allerdings schon immer interessiert und neben dem Medizinstudium auch „ein bisschen Kunstgeschichte studiert”. Nach seiner Pensionierung vor zehn Jahren packte ihn dann seine Leidenschaft und er setzte das Studium fort, wie er im Gespräch mit dem Ammersee Kurier erzählt. Vor zwei Jahre schrieb Ulbrich bereits eine Monografie über Walter Georgi.

Ein Blick über den Gartenzaun

Auf die Idee, über die hiesigen Künstler ein Buch zu schreiben, brachten ihn unter anderem die vielen Straßen, die nach diesen benannt sind.

Die Gestaltung als Spaziergangs durch das Dorf rührt daher, dass Ulbrich bereits viele Male Verwandte und Bekannte durch den Ort geführt hat und dabei auf die ehemaligen Wohnstätten der Künstler hinwies.

Und genau das ist es auch, worauf das Buch abzielt, erklärt Ulbrich: „Es ist wie ein Blick über den Gartenzaun.“ Dabei sollen Interessierte einen guten und fundierten sowie kompakten Überblick über die künstlerische Geschichte Holzhausens bekommen.

Bestellt werden kann das Buch von Dr. Peter Ulbrich unter der ISBN-Nummer 978-3-95551-071-8.

Daniel Wiesheu

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Bei der Vorstellung seines Buches beim Kulturforum Utting in der BVS in Holzhausen: Dr. Peter Ulbrich zeigt einige Merkmale eines Werkes anhand einer Fotografie auf, so wie er es auch in seinem Buch „Kleine Häuser, große Namen — Ein Spaziergang durch das Künstlerdorf Holzhausen“ tut. Das Duo Amourette umrahmte die Vorstellung musikalisch.

Foto: Wiesheu


Landsberger Tagblatt, Montag 9. März 2015

Konzert

Faszinierend und wandlungsfähig

 Drasch macht Musik im früheren Uttinger Supermarkt Von Andreas Frey

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Ungewöhnliche Kulisse für eine ungewöhnliche Künstlerin: Monika Drasch trat mit ihrer Band im leergeräumten Supermarkt in Utting auf.

Ein Konzert in einem leer geräumten Supermarkt, so eine Idee gibt es sonst nur in Berlin – oder eben am Ammersee, wo das noch gründungsfrische „Kulturforum Utting“ diesen Geistesblitz bekam. Mit Monika Drasch war auch ein Zugpferd gefunden, das sowohl Besucher von außerhalb anzog als auch Lokalspirit verbreitete, denn schließlich wohnt sie gleich ums Eck. Und die Laune im ehemaligen Tengelmann stieg mit jedem Song.

Anfangs schaut die Musikerin mit ihren charakteristischen roten Haaren noch ein bisschen verschlossen, fast abweisend von der Bühne herab. Doch das liegt am ersten Lied, denn „Auf der böhmischen Grenz“ fängt einfach inwendig an. Zum mystischen Synthie-Sound wird der Gesang über die Kraft des Windes fast schamanisch, bevor das Lied über einige Jodler zu einer luftig-jazzigen Lockerung an der Klarinette führt. Genauso locker schaut und scherzt jetzt auch Monika Drasch: „Gratulation an den Verein. An so einem Ort ein Konzert machen zu können ist ein Geschenk. Und es gibt ja so magische Orte…“ Sie bricht lachend ab, löst das Rätsel aber in der zweiten Konzerthälfte. Sie habe sich schon oft an der Stelle der Bühne aufgehalten: „Genau hier war die Schoklad’.“

Mit treffenden Moderationen geht es weiter in einen Musikabend, der ganz der Vielfalt verpflichtet ist. Da gibt es die Jodel-Stücke, die mit halligem Sound unterlegt und mit stimmlichen Volten ausgeführt weniger Volksmusik sind als vielmehr eine eigenständige Variante von Weltmusik. Hinzu kommen Instrumental-Passagen, die mal durch Hackbrett oder Akkordeon eine bayerische Note haben, mal durchs „retro“ gestimmte Keyboard einen Einschlag von den späten Sechzigern bekommen.

„Ich glaub’, das ist heute mein Ammersee West Projekt“, sagt die Drascherin und verkündet mit sprühender Laune, dass fast alle Musiker aus der Nähe kommen: Keyboarder Daniel Eppinger vom Pilsensee, Schlagzeuger Stephan Eppinger aus Dießen, Kontrabassist Karsten Gnettner aus Riederau und Klarinettist Stefan Schreiber wiederum aus Utting. Nur Hackbrettspielerin Alexandra Herzinger ist vom Chiemsee importiert.

Verzaubert folgen die 300 sitzenden und 50 stehenden Zuhörer den zwei Liebesliedern. „Spür’n die Ewigkeit und Glück und Freud’“, heißt es in den niederbayerischen Flirt-Zeilen. Doch die sind trotz des starken Dialekts von magischer Poesie, genauso wie die faszinierend wandlungsfähige Stimme von Monika Drasch. Ungemein berührend ist auch das Lied über den Verlust eines alten Hauses.

Kabarettistische Lieder lockern zwischendurch auf, etwa der Song „Ich bin so gern Dein Korrektiv“ (Richtig scheena Tag), worin sich die Ich-Erzählerin als Kommandeuse ihres Mannes aufspielt. Eine Überraschung ist das Lied übers junge Familien-„Glück“, worin Drasch im Stakkatotempo und mit Quäkstimme die Forderungen eines Kindes aneinanderreiht. Da kichern die Mütter im Publikum, bis alle über einen Song mit bemerkenswert echtem amerikanischem Country-Yodelling staunen – inklusive mexikanischer Juchzer übers spanisch gerollte „R“.

Und Monika Drasch, die flicht an solchen aufgekratzen Stellen passende spitzige Bemerkungen ein. „Akustisch kann man nix sagen gegen den Saal. Sollen wir die Münchner Philharmoniker mal einladen?“ Später legt sie einen Temperamenntsausbruch mit der „Böhmischen Polka“ am Dudelsack hin und meint dazu, die könne man doch mal auf dem Polizeiboot tanzen, bis es ein bisschen schwankt, und dann vielleicht ein bisschen mehr…

So subversiv wie beim früheren „Diatonischen Jodelwahnsinn“ ist sie nicht mehr gestimmt. Auch ihre berühmte grüne Geige kommt nur selten zum Einsatz. Musikalisch ist ihre extrem klare Stimme nun das wichtigste. In puncto Humor ist sie eher schelmisch drauf, sozusagen lausmädchenhaft, und meint zwinkernd, zum nächsten Song könne man sich etwas wünschen, warum nicht für Utting: „Vielleicht zwei Windradln in der Keltenschanz’ (Murren im Saal) oder einen Architekturpreis für d’ Dyckerhoff-Siedlung.“ Da wird gelacht.

Jetzt dürfen die Zuhörer mit einem tiefen Bauchton eine rumänische Jodler-Weise unterlegen. Ganz heimisch und warm fühlt man sich nun mit der Monika Drasch und vergisst den vom Boden her kühlen Raum, dessen Schaufenster effektvoll hinter roten und schwarzen Tüchern verschwunden sind.

Ein Gstanzl mit „Bayerischem Wald“ und „Utting“ im Text ist die Zugabe, womit Monika Drasch ihre beiden Herzenswelten verbindet. Ein eindrucksvoller Abend!

 


Kreisbote  Landsberg, 27.11.2014

Neu: Kulturforum Utting

Ein Marktplatz für Kultur

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Im gerade erst gegründeten Verein „Kulturforum Utting“ aktiv (von links): Schriftführer Martin Veit, Gründungsmitglied Francesca Rappay (Veranstalterin des Adventskonzerts am 6. Dezember in Holzhausen), 2. Vorsitzende Bettina Senger, Schatzmeisterin Katrin Pesch und 1. Vorsitzer Florian Münzer.

Utting – Nach einigen Monaten Vorbereitung haben sie es nun geschafft: Angelika Hoegerl, Isabel Lamberty, Barbara Manns, Bettina Senger, Katrin Pesch, Francesca Rappay, Armin Klößel, Wolf-Eckart Lüps, Florian Münzer, Harry Sternberg und Martin Veit gründeten kürzlich das „Kulturforum Utting“. Damit hat die Ammersee-Gemeinde jetzt auch einen Kulturverein.

Ziel des Vereins ist es, die Kultur in Utting zu fördern, ob Musik, Literatur, bildende oder darstellende Kunst, ob Baukunst oder Kunsthandwerk. 1. Vorsitzender ist Florian Münzer, der betont, dass sich das Kulturforum „nicht als Konkurrenz zu anderen Veranstaltern und Kulturträgern“ verstehen. Vielmehr sehe man sich als „Unterstützung bei der Suche nach Finanz- und Sachmitteln“. Dabei spiele der Gedanke mit, dass ein unabhängiger Verein eher in der Lage sei, „unterschiedliche Interessen und Institutionen zusammenzubringen“, so Münzer.

Bei den Begriffen Kunst und Kultur denken die elf Initiatoren nicht in erster Linie an einen kleinen edlen Kreis, sondern wollen bewusst auf einen breit aufgestellten Verein hinarbeiten. Dieser könne dann auch dabei helfen, mehr allgemeines Bewusstsein für Kunst und Kultur zu schaffen und die kulturelle Bildung zu vertiefen. Dabei möchte der Verein mit Institutionen, wie Kindergärten, Schulen, dem Jugendhaus und der Volkshochschule zusammenarbeiten.

Entscheidend dürfte dabei die Frage der Räumlichkeiten für kulturelle Veranstaltungen sein. Denn gerade hier gebe es in Utting einen Mangel. Dem abzuhelfen zähle zu den „großen langfristigen Zielen“ des Kulturforums. Nachdem Forum im Lateinischen für Marktplatz steht, ist der Vereinsname Programm: „Wir fördern, und ja, wir fordern öffentlichen Raum für Kunst und Kultur in Utting“, kündigt Münzer an. Aber: „Es ist bestimmt ein langer Weg bis dahin, doch ist es Zeit, die Initiative zu ergreifen.“

Als konkretes Vorhaben denkt man daran, den Summerpark in Anlehnung an Bertl Grafs Zeiten temporär für Kunst im öffentlichen Raum zu nutzen. „Wäre schön, wenn wir das noch bis zum Sommer kommenden Jahres schaffen könnten“, so Florian Münzer. Die erste Aktion des neuen Uttinger Vereins ist die Unterstützung des Adventskonzerts, das am 6. Dezember (16 Uhr) in der St. Ulrichskirche in Holzhausen stattfinden wird. Das Jugendorchester Ammersee-West unter der Leitung von Francesca Rappay spielt unter anderem Werke von Telemann, Händel und Pachelbel.

Übrigens: Die Web-Seite des Kulturforums Utting ist in Arbeit, allerdings werde es „noch etwas Zeit brauchen“, bis eingehendere Informationen online sind – was gleichsam für andere Dinge des jungen Uttinger Vereins gilt.